• Ausgaben für Geschäftsreisen knacken 50-Milliarden-Marke VDR präsentiert Geschäftsreiseanalyse 2016

    Frankfurt am Main, 15. Juni 2016: Die deutschen Unternehmen haben im Jahr 2015 für ihre Geschäftsreisen so viel ausgegeben wie noch nie. Wie die aktuelle VDR-Geschäftsreiseanalyse 2016 belegt, stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent und erreichten damit einen Wert von 50,9 Milliarden Euro. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 11 Millionen Geschäftsreisende (+8,8 Prozent) und 182,7 Millionen Geschäftsreisen (+4,0 Prozent). Die heute in Frankfurt vorgestellte VDR-Geschäftsreiseanalyse spiegelt das Reiseverhalten deutscher Unternehmen im Jahr 2015 wider. Geschäftsreisen gelten als sensibles Pendel für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

    „Die steigenden Werte im vergangenen Jahr entsprechen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Studie zeigt aber auch, dass sich der Trend in diesem Jahr voraussichtlich nicht fortsetzen wird. Insbesondere das Thema Sicherheit dominiert die Nachrichtenlage, das gilt auch für das Reiseverhalten deutscher Unternehmen. Denn wer öfter dienstlich reisen muss, ist entsprechend auch öfter potenziellen Bedrohungslagen ausgesetzt – subjektiv empfunden und auch objektiv betrachtet“, erläutert VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl.

    Mitarbeiter reisen öfter

    Die deutsche Konjunktur war im Jahr 2015 gekennzeichnet durch stetiges Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte BIP stieg im Jahresdurchschnitt um 1,7% gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum spiegelt sich auch in der Anzahl der Geschäftsreisen wider: Beschäftigte aus Betrieben mit zehn und mehr Mitarbeitern waren öfter unterwegs. Die Zunahme von Geschäftsreisen im vorangegangenen Jahr (2,8 Prozent) wurde 2015 mit 4 Prozent spürbar stärker. Nach Zurückhaltung im Jahr 2014 trug der öffentliche Sektor hierzu diesmal mit 4,7 Prozent mehr Dienstreisen bei, während die Privatwirtschaft mit 3,8 Prozent auf demselben Steigerungsniveau blieb. Die durchschnittlichen Kosten pro Reise bewegen sich seit vier Jahren auf einem ähnlichen Niveau und wurden 2015 noch einmal, wenn auch marginal, auf 305 Euro reduziert.

    Rekordwert auch bei den Übernachtungen

    Auch im Übernachtungsbereich wurde für 2015 ein neuer Rekordwert von 67,6 Millionen erreicht. In allen Unternehmens-Größenklassen gab es mehr Geschäftsreisende. Inländische Beherbergungsbetriebe profitierten überproportional von diesem Wachstum: Die Anzahl der Übernachtungen stieg um 7,3 Prozent auf 49,5 Millionen. Hierzu trug im Besonderen der Mittelstand mit bis zu 500 Mitarbeitern bei. Die Zunahme bei den Auslandsübernachtungen betrug 3,2 Prozent. Doch hier hielt sich der Mittelstand zurück; der Anstieg stammt ausschließlich von Firmen mit über 500 Mitarbeitern.

    Sicherheit immer mehr im Fokus

    Die aktuellen Ereignisse und das zunehmende Sicherheitsbedürfnis spiegeln sich auch im Verhalten der Unternehmen wider. Widmet sich im Jahr 2016 über die Hälfte der Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern dem Thema Sicherheit auf Geschäftsreisen (53 Prozent), waren es 2014 noch 46 Prozent. Dieser Anstieg um sieben Prozentpunkte zeigt sich auch bei den größeren Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, hier beschäftigen sich inzwischen 81 Prozent mit diesem Thema (2014: 74 Prozent). Ähnlich sieht es im öffentlichen Sektor aus, wenn auch in schwächerer Ausprägung. Bei größeren Organisationen ist das Thema Sicherheit bei 65 Prozent der Interviewpartner auf der Agenda (2014: 46 Prozent), in kleineren bei 44 Prozent (2014: 33 Prozent).

    Geschäftsreise-Apps setzen sich nur langsam durch

    Im Hinblick auf die Trends hat die diesjährige VDR-Geschäftsreiseanalyse das Thema Apps näher betrachtet. Demzufolge interessieren sich insbesondere größere Unternehmen für spezielle Geschäftsreise-Apps, während 41 Prozent der kleineren Unternehmen der Nutzung noch ablehnend gegenüberstehen. Die unterschiedliche Einstellung ist wohl auch durch die höhere Geschäftsreisehäufigkeit in großen Firmen mit über 500 Mitarbeitern bedingt. Heute nutzen oder planen die Einführung einer „Corporate App“ 53 Prozent von ihnen. Weitere 36 Prozent schließen dieses zumindest für die Zukunft nicht aus.

    Von den Unternehmen, die eine Geschäftsreise-App bereits nutzen, die Nutzung planen bzw. sie für die Zukunft zumindest nicht ausschließen, wollen die meisten Erleichterungen für ihre Reisenden in den Phasen der Reiseplanung, -buchung und -durchführung. Dazu gehören beispielsweise mobiles Einchecken, Reiseplandarstellungen, Suchen und Buchen von Leistungen.


    Ausblick

    Für das Jahr 2017 sind die Erwartungen insgesamt zurückhaltender: Das Vertrauen und die positive Grundstimmung aus dem Vorjahr werden nicht uneingeschränkt fortgeschrieben. Sowohl im Hotel- als auch im Flugbereich zeigt sich Bewegung weg von stabilen Verhältnissen: Planten im Vorjahr 10 Prozent der größten Firmen mit weniger Flugreisen, sind es nun 26 Prozent. Dafür könnte bei ihnen der Bahnanteil deutlich steigen: das sagen 46 Prozent.

    Methodik VDR-Geschäftsreiseanalyse

    Die Grundgesamtheit der Untersuchung bilden alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland – auch diejenigen mit Aktivitäten im Ausland – sowie Organisationen des öffentlichen Sektors ab zehn Mitarbeitern. Zwischen Januar und März 2016 wurden 800 computergestützte Telefoninterviews mit Personen geführt, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind beziehungsweise organisatorisch befugt sind, die gesuchten Daten zur Verfügung zu stellen. Somit spiegeln die Antworten auf qualitative Fragen die zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle Situation wider, alle anderen basieren auf den Zahlen des Jahres 2015.

    Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

    Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) setzt sich als Interessenvertretung der deutschen Wirtschaft zum Thema Geschäftsreisemanagement für effiziente, wirtschaftliche, sichere, ungehinderte, weltweite Reisemöglichkeiten für Unternehmen ein. Er vertritt mit seinen rund 550 Mitgliedsunternehmen einen Gesamtumsatz im Geschäftsreisebereich von jährlich mehr als zehn Milliarden Euro.

    Weitere Informationen unter www.geschaeftsreiseanalyse.de

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